Was ist Nordic Blading?Nordic Blading entspricht von den körperlichen Abläufen her dem Skilanglauf und stammt wie das Nordic Walking aus Finnland. Die Skatebewegung auf 8 (10) Rollen wird dabei durch Stockeinsatz zu einer gesunden Ganzkörperbelastung ergänzt. Neben der Beinmuskulatur wird beim Nordic Blading der kompletten Oberkörper inklusive Rücken und Bauch trainiert. Aufgrund der größeren beanspruchten Muskelmasse ist die Herzfrequenz im Vergleich zum Skaten ohne Stöcke höher. Bei gleicher Geschwindigkeit ist dasTraining bis zu 40% effektiver - da verbrennen die Kalorien wie im Flug.Doch nach und nach befällt der Virus auch Deutschland. Im Sommer 2000 organisierte der Deutsche Skiverband die Deutsche Meisterschaft in der Nordischen Kombination in Oberstdorf per Mattenspringen und Nordic Blading. Hierbei waren Inline-Skates mit 4 Rollen zugelassen. In der Schweiz und in Österreich sind mittlerweile parallel zu den Inline-Cup's eigene Veranstaltungen mit NordicBlading entstanden. Die GrundtechnikDie NordicBlading-Technik gleicht der Bewegungsausführung des Skilanglaufskatens mit seinen Techniken: Siitonenschritt, Doppelstockschub, 2:1-, 1:1-, Armschwungtechnik und Führarmtechnik und ist sehr einfach zu erlernen. NordicBlading nutzt den physiologischen Bewegungsablauf des Schlittschuhschrittes unter Zuhilfenahme der NordicBladingstöcke wie beim Skilanglaufskaten und läßt sich in symmetrische und asymmetrische Bewegungsformen unterscheiden.Symmetrisch: Zu den symmetrischen Bewegungsformen zählen der Schlittschuhschritt, die 1:1 und 2:1-Technik, bei denen sich beide Körperhälften spiegelbildlich entsprechen. Asymmetrisch: Dazu zählt die 2:1-Asymmetrische Technik, auch als Führarmtechnik bezeichnet. Nordic Blading EquipmentBenötigt werden neben Inline-Skates und einer vollständigen Schutzausrüstung Nordic Blading Poles (Carbonstöcke), die es in ausgesuchten Sportläden zu kaufen gibt. Der Carbonstock gleicht auf den ersten Blick einem Skilanglaufstock, unterscheidet sich von diesem aber durch eine speziell entwickelte Kombispitze aus Metall und Gummi, die auf Asphalt einen optimalen Halt gibt.Trainingsmöglichkeiten des Nordic BladingDurch einen kräftigen Einsatz der Arm- und Oberkörpermuskulatur kann das Nordic Blading-Tempo erhöht und die Effektivität der Trainingseinheit gesteigert werden. Es lassen sich alle Methoden des Ausdauertrainings ( Dauermethode, Fahrtspiel, Intervallmethode etc. ) mittels Nordic Blading realisieren. Der relativ geringe Rollwiderstand der Inline-Skates erfordert jedoch hohe Laufgeschwindigkeiten und somit Trainingseinheiten von mindestens 1 Stunde für die Grundlagenausdauerfähigkeit bei mittleren Herzfrequenzen (130-160 Schläge/min ). Neben der reinen Ausdauer läßt sich die anerobe und aerobe Kraftausdauer durch Rollwiderstandserhöhung uä. trainieren.Ein weiterer Vorteil des Nordic Blading besteht in der Möglichkeit die Schnelligkeit und Beweglichkeit sowie das Koordinationsvermögen und dynamische Gleichgewicht für lange Abdruck- und Gleitphasen zu verbessern. Diese Fähigkeit ist insbesondere für den Skilanglauf im Winter von Bedeutung. Inline-Skating ist hierzu sehr gut geeignet, weil Inline-Skates wesentlich kürzer als Skier sind und so zeitlich wesentlich kürzere Impulse gesetzt werden können. Der besondere KickOb Skilanglauftraining im Sommer, Sommerbiathlon oder einfach nur ein effektives Ganzkörpertraining für den Breiten- und Fitnessportler, mit Nordic Blading als neuer Trendsportart erweitern sich die Möglichkeiten des Inline-Skating.Besonders schön zum Nordic Blading sind flache breite Wege, auf denen nicht allzu viel los ist. Dort können die Stöcke frei geschwungen werden und der Spaß entfaltet sich in seiner ganzen Fülle. In bergigem Gelände wartet auf fortgeschrittene Skater ein besonderer Kick: Bergauf unterstützt intensive Armarbeit das Vorankommen, bergab eröffnet sich zudem der große Spaß des Wedelns, wie im Winter auf Alpinski. Die Poles, ein zusätzlicher Schweißtreiber, kein stocksteifer Sport, sondern ein abwechslungsreicher, effektiver Bewegungsspaß für Jedermann, Naturerlebnis inklusive. FahrtippsAusrüstungs-CheckÜberprüfen Sie bitte vor jeder Fahrt, ob Ihre Protektoren fest sitzen, damit sie im Falle eines Falles nicht verrutschen können. Unfallvermeidung
Bei Begegnungen mit anderen Verkehrsteilnehmern sind die Stöcke eng am Körper zu führen.
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Der Stockeinsatz dient beim Nordic Blading im Wesentlichen zur Verbesserung des Vortriebs. |
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Wird der Stock zu nah am Körper eingesetzt (schmale Stockführung), bringt dies die Gefahr mit sich, dass die Stöcke - bedingt durch die Skatingbewegung der Beine - zwischen die Skates geraten. |
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Die Straßenverkehrsordnung (StVO) sieht Inline-Skates nicht als Verkehrmittel an; demzufolge werden Nordic Blader wie auch die Inline-Skater mit Fußgängern gleichgesetzt.
Begegnungen mit motorisiertem Verkehr und Fußgängern sollten durch die Auswahl der benutzten Flächen und Wege auf ein Minimum reduziert werden. Flächen und Wege sind zusätzlich auf mögliche Gefahren sowie auf Nutzungseinschränkungen hin (z.B. durch private Eigentümer) zu überprüfen.
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Die beste Bremstechnik, die durchwegs brauchbare Verzögerungswerte ergibt, ist der "Heel-Stop" mit dem angebauten Gummi-Stopper. |
Das zu belastende „Bremsbein“ ist bei der Einleitung des Bremsvorgangs unbedingt nach vorne zu führen (annähernd durchgestreckt), um das entstehende Bremsmoment abfangen zu können. Das entlastete Bein wird entsprechend gebeugt.
Der von manchen fortgeschrittenen Inline-Skater verwendete T-Stop kann beim Nordic Blading nicht uneingeschränkt empfohlen werden. Es ist zu besorgen, dass bei einer unsauberen Ausführung eine Drehbewegung des Körpers entsteht; dabei können die Stöcke eine zusätzliche Gefahr darstellen.
Der richtige Einsatz der Schutzkleidung muss erlernt werden. Eine zentrale Rolle hat dabei das Erlernen und Beherrschen der Falltechnik.
Achtung: Vorher unbedingt die Protektoren festziehen!
Die empfehlenswerteste Falltechnik ist das "Double-Kneeing". Dabei lässt sich der Läufer auf die Knieprotektoren und dann weiter nach vorne fallen und geht nach dem Aufsetzen der Ellenbogenprotektoren ins Gleiten über.
Die Ellenbogenprotektoren sollten dabei möglichst schulterbreit aufgesetzt werden.
Erforderlichenfalls können auch die geschützten Hände zu Hilfe genommen werden und dienen dem behelmten Kopf als zusätzlichen Aufprallschutz.
Eine Sturzsituation beim Nordic Blading wird durch das Tragen der Stöcke verschärft. Bitte achten Sie darauf, dass Sie sich und anderen keine Stichverletzungen zufügen.
Das Loslassen der Stöcke kommt in der Regel aus „Zeitgründen“ nicht in Frage; der Läufer bleibt mit den Händen in den Schlaufen, sollte dabei aber die Stockgriffe nicht mehr umklammern und versuchen, neben den Griffen mit den (geschützten) Handballen aufzukommen.
Sturztests belasten freilich auch das Material; aber es ist allemal besser, den ganzen Ablauf ohne Fremdeinflüsse einzuüben, als die „Premiere“ auf den Ernstfall zu verschieben, wenn es im Grunde schon zu spät ist.
Beim klassischen Inline-Skating steht die Beinarbeit im Vordergrund; vergleichbar mit dem Radsport werden relativ wenige Muskelgruppen dabei intensiv belastet. Dies betrifft im wesentlichen die Beine und den unteren Rücken.
Beim Nordic Blading dagegen werden alle großen Muskelgruppen des Körpers eingesetzt. Durch die gleichmäßigere Beanspruchung des Bewegungsapparates und den ständigen Wechsel aus Beanspruchung und Erholung wird neben einer Erhöhung der Pulsfrequenz und Verbesserung der Durchblutung die muskuläre Ausdauer erhöht und Dysbalancen vermieden.
Die Fettverbrennung wird verbessert und führt damit zu einen weiteren positiven Nebeneffekt des Nordic Blading; einem höheren Kalorienverbrauch, der wiederum eine dauerhafte Gewichtsreduzierung bzw. -kontrolle ermöglicht.
Die Armarbeit erleichtert die Fortbewegung und verhilft zu höheren Laufgeschwindigkeiten; gleichzeitig fordert die Kombination von Arm- und Beinarbeit die koordinativen Fähigkeiten des Läufers, die damit auch verbessert werden.
Gleichgewichts- und Geschwindigkeitsgefühl werden in besonderem Maße geschult.
Bei allen positiven Aspekten muss aber auch an dieser Stelle auf Gefährdungen durch schlechtes oder schlecht angepasstes Material hingewiesen werden. Wenn die Ausrüstung nicht stimmt ist das Skaten gefährlicher, man ermüdet schneller, das Sturzrisiko steigt und auch durch eine schlechte Lauftechnik können sich körperliche Verschleißerscheinungen einstellen.
Als Nachteile der höheren Laufgeschwindigkeit sind die erhöhte Sturz- und Unfallgefahr und die prinzipbedingten Bremsprobleme des Inline-Skatings zu nennen.
Die richtige Ausrüstung und Technik reduziert die Unfall- und Verletzungsgefahr entscheidend!!
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